15.10. – 27.10. La Gomera

15.10. Überfahrt von Teneriffa nach La Gomera   Wir verbringen einen gemütlichen Vormittag mit schwimmen 🏊 und beobachten der Touristenbötchen. Wir beschließen heute endlich den Watermaker (macht aus Salzwasser Süßwasser) in Betrieb zu nehmen. 

Wir sind angenehm überrascht, es klappt mal was beim ersten Mal und wir lassen den Watermaker laufen. Wir ziehen den Anker hoch und machen uns auf den Weg nach San Sebastiàn auf La Gomera. 17 Seemeilen Motoren – kein Wind. Irgendwann geht Thomas runter und meint: „hier läuft irgendwas schief“. Er hat entdeckt, dass unser Wassertank auf einmal leer ist, obwohl wir Wasser produzieren. Ich hole nochmal die komplette Bedienungsanleitung raus und wir kommen zu dem Schluss, dass wir den Spülvorgang für das System die ganze Zeit laufen hatten, so dass unsere vorhandenen 200 l komplett fürs spülen abgeflossen sind – wir hatten den Schalter für manuelles Washing angelassen – oh Mann 🤦‍♀️. Wenigstens ist nicht alles ins Boot gelaufen. Ok, wir machen den Schalter aus und haben bis zur Marina bis knapp über Reserve wieder Wasser 💦. Aber dass der Watermaker funktioniert ist schon mal ein gutes Gefühl von Unabhängigkeit neben der Energie, die wir überwiegend durch die Solarpanels und den Windgenerator produzieren.
In der Marina angekommen, tanken wir erstmal Diesel ⛽️ und werden dann zu unserem Liegeplatz geleitet.
Wir machen noch einen kleinen Rundgang durch den Ort und haben einen schönen Blick auf den höchsten Vulkan der Kanaren auf Teneriffa, den Teide.

16./17.10. Boatwork  Gestern und heute waren mal wieder Arbeiten am Boot angesagt, nach dem Motto – erst die Arbeit und dann das Vergnügen! Thomas baut die zweite Lichtmaschine auseinander, weil sie nicht lädt und flucht ohne Ende über die mangelhafte Bedienungsanleitung und zeichnet sich einen neuen Plan. Natürlich kommt man an die Lichtmaschine gut dran 😜. Da wird der Rücken wieder sehr beansprucht.
Ich erneuere die Kreuzstichnaht der Lederhülle vom Steuerrad. Der alte Faden hatte sich zum großen Teil schon aufgelöst.
Wir schaffen es aber nach dem Frühstück zum Touristenoffice, um Infos für unsere geplanten Wanderungen zu bekommen.

18.10. Rundwanderung im Garajonay Nationalpark  Um 10:30 haben wir die Buslinie 1 in den Nationalpark genommen. Wir wollen den Rundwanderweg Nr 18 durch den Nationalpark Garajonay nehmen, ein ökologischer Schatz, der 1986 von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde. Es handelt sich um einen faszinierenden immergrünen Lorbeerwald. Dank der hohen Luftfeuchtigkeit durch Nebel das ganze Jahr über, hat sich hier eine große Vielfalt an Bäumen und Pflanzen gebildet. So in etwa stelle ich mir einen Regenwald vor, es ist total ruhig, fast mystisch. Man hätte hier Herr der Ringe oder Harry Potter drehen können.

Aus den geplanten 13 km sind dann 17 km geworden, davon 670 m bergauf. Das war für unsere Seebeine für eine erste Wanderung grenzwertig und wir waren am Ende ziemlich fertig. Dazu kam, das wir noch über 2 Stunden auf den Bus hätten warten müssen, wenn nicht ein junges belgisches Pärchen schon ein Taxi nach San Sebastiàn bestellt hätte, das wir uns dann geteilt haben.

20.10. Wanderung über den GR 131 nach Vallehermoso   Heute Morgen gehe ich erst nochmal ins Hafenbüro und verlängere unseren Aufenthalt bis Donnerstag.
Die Wanderung für heute haben wir so geplant, dass wir erst mit der Buslinie 1 bis zur Haltestelle Las Creces fahren. Von dort wandern wir ca. 7 km und 880 Höhenmeter bergab nach Vallehermoso, wo wir dann wieder den Bus Nr 2 zurück nehmen wollen.
Der Weg führt zunächst wieder ein Stück durch den feuchten Lorbeerwald. Es ist so feucht, dass ich mir zunächst die Regenjacke anziehe. Der riesige Baumpilz zeigt deutlich, wie die Feuchtigkeit der Fauna und Flora hier gut tut.
La Gomera ist die einzige Insel der Kanaren, die in den letzten zwei Millionen Jahren keine Vulkanausbrüche erlebt hat. Auch deshalb ist sie grüner und weist bis heute die ursprüngliche, durch Erosion entstandene zerklüftete Landschaft auf, mit atemberaubend tiefen Schluchten.
Auch bergab gehen ist anstrengend, aber wir erreichen unser Ziel kurz nach halb drei. Zeit genug, um in der Bar des ursprünglichen Dörfchens etwas zu trinken und ein Bocadillo zu essen.
Pünktlich um halb vier fährt uns der Bus 1 1/2 Stunden wieder nach San Sebastiàn.

 

21./22.10. Boatwork  Nach dem Vergnügen ist jetzt wieder Arbeit angesagt. Dienstag baut Thomas die Steuerbord-Winsch von den Davits auseinander, weil beim letzten Mal Dinghi hochziehen, die Bremse versagt hat und das Dinghi wieder nach unten gerutscht war. Also ausbauen, reinigen und neu einstellen – eine Arbeit, die den ganzen Tag in Anspruch nimmt.
Ich lege nochmal einen Waschtag ein, gehe einkaufen und koche Abends eine Brokkoli – Champignon-Quiche.
Da die Überfahrt auf die Kapverden vor der Tür steht, mache ich einen Plan mit den Gerichten, die wir kochen wollen und auf dieser Basis die Einkaufsliste, inklusive aller Vorräte.
Mittwoch gehen wir insgesamt 4x los, um die Vorräte an Bord zu schaffen – ganz schön anstrengend 😥. Abends belohnen wir uns dann mit einem weiteren leckeren Abendessen im Restaurant Casa La Capitana.

23.10. San Sebastiàn – Valle Gran Rey   Nach 8 Tagen Marina wollen wir heute endlich wieder in eine Bucht – in die Bucht Valle Gran Rey, ca. 17 nm entfernt. Es wird ein ruhiger, unspektakulärer Tagestörn. Wir werden belohnt mit einer wunderschönen Bucht, in der wir natürlich nicht alleine sind.

 

24.10. Vueltas – La Calera – El Guro   Da wir heute morgen für eine richtige Wanderung zu spät dran waren, wollen wir die Orte in der Nähe unserer Ankerbucht erkunden. Es sind alles wunderschöne kleine Orte mit schönen Häuschen, die alle in einem picobello Zustand sind. Kein Wunder, denn die Sprache, die man hier am meisten hört, ist deutsch! Es gibt sogar eine deutsche Bäckerei!
Wieder am Boot angekommen, hüpfen wir noch ins Wasser und genießen den schönen Sonnenuntergang 🌅 😎.

Die beeindruckende Brandung hier nochmal in einem Video:

25.10. Wanderung La Calera – Arure   Heute stehen wir so früh auf, dass wir um 10 Uhr mit Wanderschuhen und Rucksack im Dinghi sitzen, um an Land zu fahren. Gegen halb elf erreichen wir den Einstiegspunkt für unsere Wanderung. Zunächst geht es nur 680 m steil bergauf und wir schnaufen 😮‍💨 ganz schön. Aber die Aussichten von hier oben sind grandios 🤩. Danach geht es auf dem Bergrücken ganz moderat noch 5 km bis zum Bergdorf Arure, das wir so um halb drei erreichen.
So um viertel vor fünf nimmt uns die Buslinie 1 wieder mit nach Vueltas, wo wir in der Hafenbar noch ein Bier 🍺 trinken und ein Bocadillo essen, bevor wir zum Boot zurück fahren.
Eine Runde schwimmen tut jetzt auch nochmal so richtig gut.

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