28.08. – 02.09. Erkundung Sardinien

Donnerstag 28.08.     Als wir gegen Mittag aufwachen, hat uns die Bosanova schon eine Nachricht geschickt, dass sie schon in die nächste Bucht unterwegs sind. Wir frühstücken in aller Ruhe, hüpfen ins Wasser und fühlen uns wie neugeboren!

Am frühen Nachmittag folgen wir dann der Bosanova in die Teulada Bay, direkt vor der Marina. Nach dem Landgang mit ihrem Hund Jacko halten Rolf und Kristina von der Bosanova kurz mit dem Dinghi bei uns und wir verabreden gemeinsam in einem nahegelegenen Restaurant mit guten Rezensionen essen zu gehen. Wir werden gegen 19 Uhr von den beiden abgeholt, da unser Beiboot noch nicht ganz einsatzfertig ist. Das Restaurant entpuppt sich als echter Geheimtipp und ist deshalb leider für heute Abend komplett ausgebucht. Sie bieten uns aber ihre Vorspeisen an, die wir sofort alle bestellen. Was wir bekommen ist vom Feinsten und Haute Cuisine. 

Unser Track in Süd-Sardinen

Ilot von hinten in der Teulada Bay

Thomas und Elgin beim Schwimmen, Fotos von Kristina

Freitag 29.08.  Nach dem Schwimmen und einem insgesamt faulen Vormittag geht es wieder gemeinsam mit der Bosanova in die nächste Bucht – die Cala Coaquaddus. 3 Stunden wunderbares Segeln!

Abends paddeln wir mit unserem Beiboot zur Bosanova, besichtigen den 47 Fuß Nautitech Katamaran und spielen dann Hitster – hat echt Spaß gemacht!

Samstag 30.08.  Heute Frühstück mit selbstgebackenem Brot – lecker! Danach versucht Thomas das Dinghi an den Davits aufzuhängen, bisher hat es noch vorne auf Deck gelegen. Es passt so gerade noch vor die Windfahnensteuerung, ist aber erstmal ein Provisorium. Danach wieder der Bosanaova hinterher in die neue Bucht – Giudi Bay.

Abends laden wir Rolf und Kristina auf einen Gin Tonic zu uns ein und gehen danach gemeinsam in der Pizzeria Giudi essen. Da man in Italien meistens mit dem Beiboot nicht an den Strand darf, haben wir zu zweit das SUP genommen. Ich sitze vorne drauf wie ein Hund und Thomas paddelt auf den Knien, weil es in der bucht ziemlich wellig ist. Als wir am Strand anlanden, erfasst mich eine Brandungswelle von hinten, ich krieg nicht schnell genug mein Hinterteil hoch und habe einen nassen Po – ok, ich habe eine schnell trocknende Hose an – es hätte schlimmer kommen können. Zurück im Dunkeln und Stirnlampe, ist gut gegangen, war aber abenteuerlich.

Sonntag 31.08.   Wir segeln heute ein kurzes Stück in die Bucht gegenüber – die Cala Grande, da der Wind drehen und zunehmen wird. Die Bosanova segelt weiter in die Marina di Portoscuso, um ihren Sohn mit Freundin an Bord nehmen zu können.

Ich fülle den Blog, Thomas installiert für Starlink eine dauerhafte Spannungsversorgung, bisher lief Starlink nur über eine Powerbank, die nach 2 Stunden leer war. Starlink zieht ganz schön Strom.

Cala Grande und 

Baustelle Spannungs-versorgung für Starlink 

 

Montag 31.08.   Vormittags wuseln wir noch was an Bord rum, gehen nochmal schwimmen bevor wir am späten Nachmittag nach Carloforte in die Marina Sifredi auf der Isola di San Pietri segeln. Abends noch ein Rundgang durch das Städtchen, das gefällt uns so gut, dass wir morgen Vormittag nochmal zu einem Fotoshooting zurückkommen wollen. Wir beschließen den Tag mit einem Maitai und einem Phil Collins in der Bar Napoleon.

Dienstag 02.09.   Vormittags besichtigen wir in aller Ruhe Carloforte, das uns echt gut gefällt. Hier ein paar Eindrücke:

Das letzte Foto sind bunte sardische Thunfischdosen, die ich zunächst fotografiert habe, weil sie so schön bunt aussehen. Ich habe dann aber herausgefunden, dass dahinter eine interessante Geschichte steckt:

Jedes Jahr, Ende März ist es wieder soweit: Zu Hunderttausenden strömen die begehrten Rotflossen-Thunfische vom Atlantik ins Mittelmeer auf ihrem Weg zu den Laichgründen im schwarzen Meer. Der Weg führt sie jedes Frühjahr unter anderem vorbei an der Westküste Sardiniens. Die Phönizier haben schon vor 2500 Jahren eine Art des Thunfischfangs entwickelt – die mattanza – die ohne Motoren auskommt und nur auf Muskelkraft und Handwerk vertraut. Diese Art des Thunfischfangs hat sich hier bis in die 80er-Jahre an mehreren Orten unverändert gehalten. Doch die Fangquoten des Rotflossen-Thun, dem begehrtesten aller Thunfische, sind inzwischen so runtergesetzt worden, dass sich der Betrieb dieses noblen Fischereihandwerks wirtschaftlich nicht mehr rentiert. 

Der Rotflossen-Thun kann bis fast fünf Meter lang werden, über 600 Kilo wiegen und zählt mit einer Geschwindigkeit von mehr als 70 Stundenkilometern neben dem Blue Marlin zu den schnellsten Fischen der Weltmeere. Eine Art Maserati des Meeres also – und Traum zahlloser Sushi-Bars in Japan, die den Löwenanteil dieser Beute verschlingen. Ab 15 Euro ist das Kilo in Sardinien zu haben, 1000 Euro pro Kilo sind bei den Auktionen auf dem Tsukiji-Fischmarkt in Tokio keine Seltenheit. Im Januar 2013 wurde der bislang höchste Preis erzielt, der keine Zweifel mehr daran lässt, wie degeneriert der Sushi-Markt inzwischen ist: ein 222 Kilo schweres Tier kam für 1,3 Millionen Euro (kein Tippfehler!) unter den Hammer – fast 6000 Euro pro Kilo – oder 6 Euro pro Gramm.

 

Wir gehen in Carloforte nochmal einkaufen und machen uns auf den Weg nach Norden in die Portixeddu Bay. Hier wollen wir nochmal die Crew der Bosanova treffen und einen günstigen Abfahrtspunkt für unsere Überfahrt nach Spanien/Almerimar erreichen. wir segeln 24 nm hoch am Wind und erreichen erst gegen 20 Uhr die zwar wunderschöne Bucht mit einem riesigen Strand. Leider läuft so viel Schwell in die Bucht, dass wir extrem von einer Seite auf die andere geschaukelt werden und unser Schlaf nicht ganz so erholsam wird. Ein Besuch auf der Bosanova ist uns bei dem Wellengang leider auch zu anstrengend, so dass wir nur über Whattsapp kommunizieren. Unsere Wege trennen sich jetzt hier, da sie mit ihrer Crew nach Menorca segeln wollen – schade, war echt schön mit den beiden und Jacko. Ich koche noch ein Süßkartoffelcurry, das auch noch für den nächsten Tag reicht.

7 Gedanken zu „28.08. – 02.09. Erkundung Sardinien“

  1. Cool! Bin jeden Tag beim Vesselfinder … und schön hier auch ein paar Bilder zu sehen … besonders interessant gleich die Karten zu sehen, wo ihr gewesen seid.
    Ich hoffe, Ihr fühlt Euch wohl!
    Grüsse aus Kroatien, wo es gerade regnet …das bleibt Euch auch nicht erspart, oder?

    1. Hallo lieber Bernd, es war hier die letzten beiden Tage auch bewölkt, aber warm. Ab heute scheint die Sonne wieder. Ab jetzt gibt es auch Videos, ich habe jetzt auch einen eigenen Videokanal bei Youtube, ich fass es nicht. LG

  2. Hallo liebe Elgin, ich habe jetzt alles auf einmal gelesen und bin total beeindruckt – Landschaft, Leute, Essen, Wetter und Segel-Details – was für ein Erlebnis. Das ist alles so schön, dass ich mich frage, warum ich hier rumhänge. Segeln kann ich zwar nicht, aber nochmal richtig reisen und Neues entdecken, das sollte ich wohl tun, bevor es zu spät ist. Ich bin gespannt, wie es bei euch weitergeht. Liebe Grüße aus der herbstlichen Eifel! Andrea

    1. Hallo liebe Andrea, es freut mich sehr, dass dir der Blog gefällt. Ab heute gibt es auch Videos! Ja, reisen ist schon toll, egal mit welchem Gefährt. Ganz liebe Grüße aus dem immer noch sommerlichen Südspanien

  3. Lieber Thomas, liebe Elgin,
    … wie schön, dass wir & die BOSANOVA so schön ein paar Tage miteinander gesegelt sind & Gin & Bier, Pizza & haute Cusine, Hitster & Grdchichten teilten. Tja. Sardinien wird uns als mit viel Welle definitiv auch in Erinnerung bleiben. Es war sehr schön mit euch und ja: wir treffen uns irgendwo auf der Welt in einer anderen Bucht wieder! Da freuen wir uns jetzt schon drauf! Safe sailing!

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